Auf Bali lebt die einzige bodenständige hinduistische Bevölkerung außerhalb von Indien und Nepal. Es ist auch die einzige hinduistische Insel in von Moslems geprägten Indonesien.
Bevölkerungsanteile:
Hinduismus 92,3 %
Islam 5,7 %
Christen 1,4 %
Buddhisten 0,6 %
Der Agama Hindu Dharma stammt vom Indischen Hinduismus ab, der sich vom 7. - 15. Jahrhundert auf Java ausbreitete. Durchmischt mit Buddhistischen Elementen gelangte dieser veränderte Hinduismus um 900 n. Chr. erstmalig nach Bali. Die dort wohnende Bevölkerung glaubte an eine beseelte Natur und praktizierte Ahnenverehrung. Diese animistischen Vorstellungen wurden „echt balinesich“, die Tradition bewahrend, in die neue Religion eingebaut. Nur die wenigen Dörfer der Bali Aga gehöhren noch immer der Naturreligion an.
Der Balinese ist umgeben von einer zahlreichen hinduistischen Götterschar. Sang Hyang Widdhi ist der einzige wahre Gott. Brahma, Wishnu und Shiva sind die drei wichtigsten Erscheinungsformen. Im Sanggan-Kemulan Schrein wird dieses Dreigestirn in fast jeden Tempel verehrt.
Wichtige Götter für die Balinesen sind:
Es gibt Dämonen, Hexen und Riesen. Viele von denen wohnen auf den Gipfel hoher Berge. Der Gunung Agung als höchster Berg Balis und Göttersitz beheimatet an seinen Fuß das Hauptheiligtum der Balinesen den Pura Besakih (Muttertempel). Die Balinesen sind ein Inselvolk das nicht dem Meer zugewandt lebt. Jedes Dorf besitzt mindestens drei Tempel.
Es gibt Familientempel, Markttempel, Tempel der Fischer und der Reisbauern.
Banjar – ist die Vertretung der Dorfgemeinschaft die sich um alle Belange des Dorfes Kümmert. Unterhalt der Tempel, Gerichtsbarkeit, Kreditvergabe, Organisation von Tempelfesten, Eheschließungen oder Verbrennungen.
Subak – ist die Interessenvertretung der Reisbauern. Gemeinschaftlich wird das Bewässerungssystem (Sawah) der Reisfelder instand gehalten und die Wasserabgabe an die einzelnen Reisfelder geregelt. Ein Subaktempel, der Reisgöttin Dewi Sri geweiht steht meist mitten in den Reisfeldern.
Der Familienschrein (Sanggah) gehört zu jeden traditionellen Anwesen. Fünf mal am Tag wird den Göttern geopfert. Dies passiert nicht nur im Familienkreis.
Das klassische Balinesiche Familienleben ist bestimmt von der Arbeitsteilung. Die Frau kümmert sich um den Haushalt, die Kinder, Essenzubereitung, Einkäufe auf dem Markt und die Opfergaben. Die Männer arbeiten auf den Reisfelder, gehen Ihren Pflichten in der Subak oder Banja nach. Es bleibt aber noch Zeit für den Dorfklatsch oder der Pflege der Kampfhähne. Wenn das Anwesen groß genug ist, lebt eine Großfamilie mit Oma, Opa und den Enkelkindern zusammen. Der Älteste Sohn bleibt dort wohnen.
Die Namensgebung erfolgt nach der Reihenfolge bei der Geburt:
1. Kind Wayan (der Älteste) oder Putu, Gede, Luh
2. Kind Made (mittlere) oder Nengah, Kadek (zweite)
3. Kind Komang (Baby) oder Nyoman (jüngster)
4. Kind Ketut (nicht erhofft)
5. Kind (Wayan) Putu, Gede oder Luh.
Die Reihenfolge fängt wieder an ...
Da nur Gede (männlich) und Luh (weiblich) sofort das Geschlecht erkennen lassen; gibt es noch die Vorzeichen „I“ für männlich und „NI“ für weiblich. Es gibt noch Kosenamen sowie Titel bei Adeligen und Brahmanen. Ein Kind übernimmt also nicht den Nachnamen des Vaters. In jüngster Zeit verändern sich aber die althergebrachten Namenstraditionen.
Eine der wichtigsten Zerenomien im Laufe des Lebens ist die Zahnfeil-zerenomie (Metah) im 16. Lebensjahr. Die stumpf abgefeilten Schneidezähne symbolisieren das Menschliche im Gegensatz zum Tier und ist wichtig im Kreislauf der Wiedergeburt. Diese Zeronomie genauso wie Hochzeiten oder Beerdigungen werden mit der Dorfgemeinschaft gefeiert.
Dies ist natürlich auch eine finanzielle Belastung für die Familie. Für eine angemessene Verbrennungszerenomie (Ngaben) wird oft einige Jahre gespart. Es ist auch üblich sich an einer großen Feier zu beteiligen. Die provisorisch bestattete Leiche wird ausgegraben und gesäubert. In einen Verbrennungsturm wird sie in einer Prozession zum Verbrennungsort getragen. Da in jeden Tempel auch noch ein eigenes jährliches Fest gefeiert wird, ist die Chance recht groß, irgend eine Prozession oder Feierlichkeit mitzuerleben. Vor Ort gibt es Balinesiche Kalender zu kaufen, auf den von verschieden Orten die Feierlichkeiten aufgelistet sind. Das Balinesiche Jahr dauert 210 Tage.
Die Haupttempel Balis sind: