von Peter Hinze
Indonesien ist der flächenmäßig größte Staat in Südostasien und mit 13000 bis 17000 Inseln das grösste Archipel der Welt. Die größten Inseln sind Sumatra, Kalimantan (ohne nordwestlichen Teil), Sulawesi (Celebes), Java und die Kleinen Sundainseln, Molukken sowie der westliche Teil von Neuguinea (Papua). Große Gebiete der Landfläche werden von den Gebirgsketten des Sundasystems bedeckt. Da gleichzeitig entlang des lang gezogenen Indonesichen Archipels in der Tiefe die Indisch-Ozeanisch-Australische Platte gegen die Eurasische Platte stößt, ist es ein Gebiet erhöhter seismischer Aktivität mit 70 noch aktive Vulkanen.
Zwei Drittel der Landfläche sind bewaldet mit einen großen Reichtum an Pflanzen und Tierarten. Die restliche Fläche wird bei einer Teilweise hohen Bevölkerungsdichte intensiv Landwirtschaftlich genutzt.
Altmalaiische Völker, später von Südchina oder Indien kommende Einflüsse die auch den Buddhismus und Hinduismus mitbrachten, führten zur Herausbildung verschiedener Königreiche auf den jeweiligen Inseln. Ab dem 13. Jahrhundert von Ache (Nordsumatra) aus verbreitete sich der Islam bis zum Ende des 16. Jahrhundert über das gesamte Archipel. Die jeweiligen buddhistisch oder hinduistischen Reiche zerfielen und wurden durch islamische Sultanate ersetzt. Bali blieb hinduistisch.
Portugiesen, Engländer sowie Holländer traten als Handels- oder Kolonialmächte auf. Im Zweiten Weltkrieg besetzten die Japaner Indonesien, verdrängten die Holländer aus allen Führungspositionen und wurden so teilweise als Befreier begrüßt. Nach der Kapitulation der Japaner wurde am 17. August 1945 (Nationalfeiertag) die Unabhängigkeit Indonesiens ausgerufen. Infolge der Landung Alliierter Truppen, zu denen auch Holländer gehörten, gelang es ihnen noch einmal weite Teile des Landes zu besetzen. Der Wechsel von politisch und militärischen Auseinandersetzungen dauerte bis 1949. Am 27. Dezember 1949 erkannte Holland die Souveränität der Republik Indonesien an.
Innenpolitisch gab es unterschiedliche Entwicklungen: die Phasen der Parlamentarischen Demokratie (1949-1957); Gelenkte Demokratie (1957-1965); die Neue Ordnung nach einem Attentat auf Armeegeneräle und den darauf folgenden Feldzug gegen „Kommunisten“ (200 000 - 600 000 Opfer). Der Republikgründer Sukarno wurde nach 1966 aus der Macht gedrängt. General Suharto übernahm die Macht und ließ sich bei mehreren Wahlen bestätigen. Nach wirtschaftlichen Problemen kam es im Jahre 1998 zu Studenten-demonstrationen, Ausschreitungen sowie Plünderungen, die zum Teil die chinesische Minderheit betraf. Bei der folgenden Politischen Entwicklung wurde der Einfluß der langjährig regierenden Golkarpartei und der Militärs zurückgedrängt.
Der Vielvölkerstaat Indonesien ist zurzeit auch nicht frei von ethnisch/religiösen Spannungen. 88% sind Muslime, 9% Christen, 1,8% Hindus, 1% Buddhisten.
Wirtschaftlich gehört Indonesien zu den Asiatischen Pantherstaaten. Hauptexportgüter sind Gold, Kupfer, Flüssigerdgas, Tropenholz, Textilien sowie weitere Agrarprodukte. Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle.
Das Land bietet kulturell / geschichtlich Interessierten eine breite Palette an Sehenswürdigkeiten. Badefreunde haben es noch besser bei der Vielzahl an Inseln ein sonniges Plätzchen zu finden.