von Peter Hinze
Nach dem Ausstieg aus den Flieger und Transfer durch das quirlige Denpasar, sahen wir am Wegesrand die ersten schönen Blütensträucher, Tempel und Marktstände. Einchecken in der kleinen Bungalowanlage „Puri Kelapa“ (kleine Kokosnuss). Im Wind klapperten verschiedene Windspiele. Kurzer Weg an Büschen und Pool vorbei zum Bungalow. Nicht sehr groß aber ausreichend. Davor schwere Holzsessel ein Tisch mit Kerzen. Dort verbrachten wir die nächsten drei Wochen, manche Nachmittags- oder Abendstunde.
Koffer auspacken, etwas schlafen legen - dann ist der Tag vorbei. Also, das notwendigste verstaut und bei der größten Mittagshitze der erste Bummel durch Sanur. Der Weg an Balinesen, Touristen und an Geschäftsauslagen vorbei wurde erschwert, weil man ständig kleinen Bambuskörbchen, die mit Essenresten und Räucherstäbchen gefüllt waren, ausweichen musste. Bei näheren hinsehen tummelten sich auch manchmal kleine Ameisenstraßen darin.
Bemerkenswert sind auch die die hohen Bordsteinkanten, die das Bummeln erschweren, sich aber beim tropischen Regenguss bewähren. Einige Tage später ist das alles kein Thema mehr. Gelassen wie die Balinesen lässt man sich bei allen mehr Zeit; hat schon desöffteren gesehen wie, fünf mal am Tag, die Bastkörbchen mit frischen Obst, Blüten und Räucherstäbchen bestückt in einer kleinen Zerenomie erneuert wurden. Sei es an einem Verkaufsstand, Restaurant oder in der eigenen Hotellobby, die Erkenntnis macht sich breit, dass überall der Rhythmus des Lebens und Glaubens der Balinesen trotz Urlauber und Business seinen gewohnten Gang geht.
Freunde aus Berlin, sowie deren Freunde aus Neuseeland waren schon 1 Woche vor uns (als Bali-Wiederholer in Sanur eingetroffen. Gemeinsam hatten wir viel Spaß, beim faulenzen an Ihrer Poolanlage im Grand Bali Beach (jetzt Inna Grand Bali Beach), den abendlichen Restaurantbesuchen oder den unproblematischen Spritztouren nach Kuta. Dort kann man shoppen bis zum umfallen, Restaurants in jeder Stil- und Geschmacksrichtung, Partylocation nicht nur für viele Junge Australier.
Ich hatte mit meiner Frau ein Ausflugspaket gebucht und so waren wir an zwei halben und drei ganzen Tagen auf der Insel auf Tour. Wir waren an der Westküste in Tanah Lot, im Norden am Lovinia Beach und Singaraja, sowie im Osten in Klungkung. Am Fuße des Gunung Agung besuchten wir den Besakih Tempel. Der Wassergöttin geweiht ist der Seetempel Ulun Danu am Bratansee im vulkanischen Hochland. Der Besuch bei den Bali-Agas, das Künstlerdorf Ubud sowie eine Barong-Tanz Aufführung und einiges mehr gehörten zum Programm. Wir haben von allem einen ersten Eindruck gewonnen. Beim Blättern in den Photoalben oder wenn das eigne Video, nach Jahren wieder über den Bildschirm läuft, werden die Bilder des Erlebten wieder schärfer.
Wer viel gereist ist wird nicht versuchen Urlaubsdestinationen nach der Qualität des Strandes oder Punkt für Punkt nach anderen Kriterien zu vergleichen.